Dienstag, 6. Januar 2009
Hocheck (1.037m)
"Die zurückzulegende Wegstrecke sollte zwischen 10.000m und 15.000m liegen; es sollen mehr als 500 Höhenmeter (eine Richtung) überwunden werden; mindestens 2 verschiedene Vegetationsformen sollen begangen/besichtigt werden". Das sind drei der Voraussetzungen, die ich bei meinem (naja, bei einem meiner...) Kartographieprogramm erfüllen muss. Ich soll einen Wanderweg aussuchen, der diese Kriterien erfüllt und das ganze kartographische gestalten und interpretieren. Man kann es sich einfach machen und einen Weg auf den Schneeberg aus der Wanderkarte abzeichnen, man kann aber auch mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: eine kreativere Lösung präsentieren; mal wo hinfahren, wo man noch nie war; mal richtig raus in den österreichischen Winter kommen; und nicht zuletzt ein bisschen mit dem neuen Foto rumspielen.
Auf diese Art und Weise war ich heute auf dem Hocheck, dem "ersten mehr als 1000m hohen Berg am Beginn der Alpen". Dort oben gibt es zwar keinen Stromanschluss und keine Quelle (deshalb wird die Melange ohne Wasser serviert), dafür ein grandioses Almochsengulasch mit Knödel.
Vom noch am Sonntag Abend versprochenen Sonnenschein und blauen Himmel war absolut nichts zu sehen, die Witterungsbedingungen kann man (zumindest im Kammbereich) durchaus als widrig bezeichnen. Wenn man bei einer Sichtweite von 20m hochkonzentriert sein muss, um den Weg nicht zu verlieren, darf man keine grandiose Fernsicht von der Meyringer-Warte erwarten. Schneeberg und Semmering hätte ich von da gesehen - wenn der Wetterbericht recht gehabt hätte.
Die Winter-Wunderlandschaft hat mich aber mehr als nur entschädigt für die entgangene Fernsicht. Schwierig zu laufen war es vor allem zwischen 500 und 700m Höhe, wo das ständige im Schnee einsinken viel Kraft kostet. Weiter unten lag (noch) nicht so viel Schnee, weiter oben ist es so kalt, dass die Schneedecke einigermaßen zusammengefroren ist und nicht gleich nachgibt (wenn ich mich richtig an die Geomorphologie-Vorlesung im 1. Semester erinnere, nennt man das dann Firnschnee). Außer dem knirschenden Schnee unter den Stiefeln hat man unterwegs höchstens mal einen Baum knarren gehört oder unter der Eisdecke den Bach rauschen gehört. Ein Traum! Ich will für immer hier bleiben und die Alpen vor der Haustür haben :)
Wenn man die Bilder anklickt, werden sie übrigens größer ;)
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