Freitag, 16. Januar 2009

Ottakringer



Wenn man in Wien an der Würstlbude "ein 16er Blech" bestellt, dann wird man eine Dose Bier erhalten. Genaugenommen eine Dose Ottakringer-Bier. Ottakring ist der 16. Wiener Gemeindebezirk und der Standort der letzten verbliebenen Wiener Großbrauerei. Der Bezirk, der heute fast 100.000 Einwohner hat, bestand im Gründungsjahr der Brauerei (1837) aus ganzen 140 Häusern, von denen 106 eine Schankgenehmigung besaßen.
In der Ottakringer-Brauerei werden jedes Jahr 600.000 Hektoliter Bier produziert. In der Abfüllanlage werden außerdem Budweiser-Dosen gefüllt, da die Abfüllkapazitäten in Tschechien nicht ausreichen und man in Ottakring seit der Inbetriebnahme der "modernsten Abfüllanlage Europas" Überkapazitäten hat. Das Bier wird in großen Kanistern nach Wien gefahren, dort abgefüllt und die fertigen Dosen dann zurück nach Tschechien gefahren. Ökologischer Blödsinn, aber irgendwie schon interessant, wie und wo der freie Markt immer irgendwie ein Gleichgewicht findet...
Mit 108 Litern Bierkonsum pro Kopf und Jahr liegen die Österreicher weltweit übrigens auf Platz drei hinter den Tschechen und den Deutschen. Außgerechnet hinter den Deutschen...
Aus Deutschland stammt natürlich auch das Reinheitsgebot, nach dem Ottakringer für die Bierproduktion nur Wasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hefe verwendet. Wobei die Hefe aus Weihenstephan kommt. Das Ergebnis ist sehr lecker. Aber ohne bayerische Entwicklungshilfe geht's halt doch nicht...




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