Donnerstag, 4. September 2008

Bürokratie - So einfach wie noch nie

Eine Immatrikulation im Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin sollte mit etwa zwei Stunden veranschlagt werden. Für die Anmeldung im Bürgeramt Charlottenburg-Wilmersdorf hingegen musste ich seinerzeit dreieinhalb Stunden opfern. Immatrikulation und Anmeldung in Wien standen heute auf meiner Tagesordnung. Nach den Erfahrungen in Berlin dachte ich, dass da quasi der ganze Tag drauf geht. Aber nichts da: in der Uni (traumhaftes Hauptgebäude übrigens) musste ich nicht warten, in einem Raum mit anderen Erasmus-Studenten gab es eine interessante Einführung über Wien, Uni und Studium. Wo wir was finden, wer für was verantwortlich ist und an was wir alles denken müssen. Nächste Woche gibt es dann noch eine Campus-Führung, Ende des Monats eine Stadtführung usw. Als Erasmus-Student fühlt man sich wie Gott in Frankreich.

Die Einzahlung des (sehr geringen) Semesterbeitrags ging auch problemlos vonstatten, der absolute Oberhammer war dann der Besuch beim „Meldeservice“ (nicht nur im Namen wurde Behörde durch Service ersetzt!): das – nur eine Seite umfassende, problemlos verständliche - Formular hatten wir in der Uni schon bekommen, ausgefüllt und von der Hauptmieterin unterschrieben machte ich mich auf den Weg zum „magistratischen Bezirksamt“ und hatte genug Lesestoff für drei Stunden Wartezeit dabei. Wartezeit gab es keine, ich kam gleich dran, ein netter junger Mann (also genau das Gegenteil von allen Sesselpupsern in Bürgeramt Charlottenburg-Wilmersdorf) hat innerhalb von fünf Minuten alles erledigt und ich konnte wieder gehen. Wow.

So blieb also nicht nur genug Zeit für notwendige Einkäufe, sondern auch für eine ausgedehnte Fahrradtour durch die Innenstadt, über die Donauinsel und am Donaukanal entlang (s. Fotos). Warum können mir deutsche Behörden nie eine so tolle Fahrradtour ermöglichen?

Unternehmen werden in Österreich mit dem Werbespruch „Österreich ist das bessere Deutschland“ angelockt. So ist es.




1 Kommentar:

Chrissi hat gesagt…

OK, kürzere Wartezeiten... aber dafür weniger Gelegenheit so viel komische, skurrile und freakige Existenzen wie in den Berliner Ämtern zu beobachten ;)